Leserbrief zum Töpferblatt 1/99,

Artikel "Wo steht das Töpferhandwerk!"

Tja - blöd halt: Alles da und irgendwie doof - das pfeift hier dieser kalkspatz vom Dach. Die einen sind zu gestrig, die anderen zu spießig, die Dritten zu verblödet, die Vierten zu geldgeil, die Fünften zu faul, die Sechsten zu abgehoben und die Siebten schließlich haben einfach keinen Handwerksstolz mehr. Ist der kalkspatz die ewige AKO (Außerkeramische Opposition) oder ist er bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen? Wer alles irgendwie scheiße findet, hat natürlich Berührungsängste. Die Redaktion des KeramikMagazin ist - und das signalisieren wir auch ununterbrochen - für Anregungen (hier besteht ein Unterschied zu pauschalisierenden Vorwürfen) und Zusammenarbeit offen. Wir fühlen uns dem Töpferhandwerk - auch das dürfte bekannt sein - verbunden. Es ist unwahr, daß wir Handwerksarbeiten wie Kunstwerke zelebrieren oder Werkstätten wie Ateliers darstellen. (Wir verstehen nämlich unser Handwerk und sind stolz darauf.) LeserInnen wissen das. Wahr ist jedoch, daß wir kein Innungsrundbrief und kein Info-Flugblatt, sondern eine Publikumszeitschrift sind, deren AbonnentInnen für stolze DM 11,00 pro Ausgabe den berechtigten Anspruch stellen, vernünftige Fotos zu sehen und eine sprachliche Darstellung, die Lust aufs Lesen macht. AnhängerInnen von Töpferware unterscheiden sich hierin nicht vom Rest der Gesellschaft. Wir decken Keramik - auch Design ab - weil Keramik eben das alles (und noch viel mehr ) ist und weil unseres Erachtens auch die Töpfer profitieren, wenn man sie in größere Zusammenhänge stellt und aus ihrer Nische und hinter ihrem Ofen hervorzerrt. Den Betrieb des Autoren des hier kritisierten Artikels fanden wir bemerkenswert und haben ihn in KeramikMagazin 2/99 als Titelgeschichte dargestellet - oder zelebriert?/ gefeiert?/benutzt?...

Für die Redaktion des KeramikMagazin: Gabi Dewald

P.S. Für lustbezogene Themen sind wir IMMER offen! Aber ... wie mag "ein stimmiges Bild über Töpferei" aussehen? (grübel ...)

 

Anmerkung zum Leserbrief:

Der Meinung Gabi Dewalds über besagten Artikel möchte ich mich anschließen und weise aber zum wiederholtenmale an dieser Stelle darauf hin, daß im Töpferblatt abgedruckte Artikel nicht die Meinung des kalkspatz wiedergeben, sonder lediglich die Meinung des Autors, selbst dann wenn der Artikel vom ehemaligen Geschäftsführer verfasst ist!!! Nine Edelmann