kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo,
der 32er Jägerton hat bei mir im Reduktionsbrand zu mehreren Brüchen geführt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Danke und einen schönen Sonntag,
Reinhard

Ja - ich habe auch große Probleme mit dem 32FS/SF im Gas-Reduktionsbrand (Kegel 7). Immer wieder kommt es zu Rissen / Sprüngen, teils noch 1-2 Tage nach dem Ausräumen des Ofens, teils bei thermischer Belastung (heißes Wasser). Ich habe schon mehrmals mit Jäger telefoniert und das Problem noch nicht vollständig eingrenzen können. Zumindest etwas besser wurde es durch höheres Schrühen (1000°C, 45min) und langsameres Brennen, ich vermute aufgrund des hohen Eisen und Pyritgehalts kommt zum sog. "Carbon Coring" / "Black Coring". Kannst du ein Foto von einer Bruchfläche hochladen?
MfG,
tuXpert.

Gasbrand Kegel 9. Anruf bei Jäger: Alle Tonmassen wurden nur im Oxidationsbrand getestet...
Mein bisheriger Schrühbrand 950°C; 20 min HZ.
Bei Witgert wusste man da mehr. Ich sollte mit 1000°C schrühen. Längere HZ wäre sicherlich auch besser, weil Kohlenstoff wohl der Übeltäter.
Pyrit ist nicht im 32er. Es sind Basaltspots.
Gruß, Reinhard PS: nur außen glasiert

Hallo Reinhard,
ich würde denken wir sind Leidensgenossen des gleichen Problems.
Dieses Stück war innen (im Bild oben) transparent glasiert und außen lag ein dünnes Shino auf.
Meine Hypothese ist, dass der Tonkörper ungleichmäßig reduziert ist. Ich vermute, dass die Glasur schon vor Beginn der Reduktion anfängt zu schmelzen und so den direkt darunterliegenden Ton später vor der Reduktion "schützt". Dh. dort bleibt das Eisen im Ton im oxidierten Zustand, daher die hellere Farbe. An unglasierten Flächen wird der Scherben reduziert und nimmt damit eine graue Farbe an. Durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von oxidiertem und reduziertem Ton gerät das Stück unter Spannung und reißt. Soviel zur Hypothese.
Der nächste Gasbrand wird bei mir ein Plateau bei 900°C in Reduktion bekommen um den gesamten Tonkörper zu reduzieren bevor die Glasuren schmelzen. Ich hoffe damit einen Schritt weiter zu kommen.
Darf ich dich nach deinem Brandschema fragen? Also Aufheizgeschwindigkeit, Haltezeiten, Beginn der Reduktion? Verlauf der Reduktion? Misst du die Reduktionsintensität mittels Lambdasonde? Es wäre interessant unsere Schemata zu vergleichen, ggf. auch per pn, falls du dein Brandschema als Betriebsgeheimnis einstufst.
lg,
tuxpert

Hallo tuxpert,
es freut mich sehr, einen "Leidensgenossen" gefunden zu haben. Shinoglasuren sind mein spezielles Interesse. Wir haben es also mit sehr ähnlichen Problemen zu tun. Ich schicke dir mal 'ne pn. Falls es aber einen größeren Kreis interessiert, können wir hier gerne weiter machen.
Beste Grüße, Reinhard

Vielen Dank für die Info, dass es mit dem 32er zu Problemen kommen kann. Ich wollte ihn bei meinem nächsten Gasbrand mal mit reinstellen. Jetzt weiß ich zumindest, dass es solche Probleme geben kann. So wie ich die Hypothese verstehe, hat das Problem aber nicht unbedingt was mit den Shinoglasuren zu tun, sondern kann auch bei anderen Glasuren auftreten?
Grüße,
Elna

Hallo zusammen,
ich habe Ende der 90iger mit der 32 F kegel gedreht für Hänge oellampen. Die Kegel sind alle spiralförmig gerissen. Nach einem Gespräch mit Herrn Kohl bekamm ich die Masse ersetzt. Ihr seht also die Probleme sind nicht neu.
Gruß Ursula

Elna hat geschrieben: ↑Sonntag 18. September 2022, 23:02 ...hat das Problem aber nicht unbedingt was mit den Shinoglasuren zu tun, sondern kann auch bei anderen Glasuren auftreten?
Grüße,
Elna

Meiner Meinung nach, ist es ein allgemeines Problem.
Gruß, Reinhard

tuxpert hat geschrieben: ↑Sonntag 18. September 2022, 20:31 Hallo Reinhard,
ich würde denken wir sind Leidensgenossen des gleichen Problems.

... Es wäre interessant unsere Schemata zu vergleichen, ggf. auch per pn.
lg,
tuxpert

Hallo tuxpert,
hatte dir schon vor einer Woche eine pn geschickt.
Ist die nicht angekommen?
Gruß, Reinhard