kalkspatz Auslandsinfo

Irland

Einreise, Aufenthalt, Arbeitsaufnahme

Nach den EG-Bestimmungen benötigen Deutsche bei einem Aufenthalt bis zu drei Monaten keine Aufenthaltserlaubnis.
Soll der Aufenthalt länger als drei Monate dauern oder wird eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, muß eine Aufenthaltserlaubnis (Residence Permit) beantragt werden. Zuständig im Großraum Dublin ist das Aliens Office, Dublin Castle, Dublin 2. In den übrigen Landesteilen ist die örtliche Garda Siochana (Polizei) zuständig, die den Antrag an das Department of Justice, Aliens Section, Dublin weiterleitet. Bei einer zeitlich befristeten Wohnsitzaufnahme in Irland wird der Paß mit einem Stempel versehen, bei einer unbefriststen Wohnsitzaufnahme wird ein Certificate of Registration ausgestellt.
(Quelle: Bundesverwaltungsamt)

Botschaft

Botschaft der Republik Irland
Konsularabteilung
Godesberger Allee 119
53175 Bonn 2
Tel. 0228-376937 bis 39

Töpfervereinigung

(Stand 1988)
Craft Potters Society of Ireland
Mrs. Joan Doran
70 Merrion Road
Ballsbridge
Dublin 4

Sonstige Hinweise

Die Potters Society macht jedes Jahr eine Ausstellung, zu der auch ein Katalog erscheint.

Touristensaison von Juni bis September, dementsprechend findet die hauptsächliche Produktion und damit Chance auf Beschäftigung im Frühjahr statt (da Irland ein sehr armes Land ist, gibt der einheimische Markt nicht viel her).

Wenn ihr eine Beschäftigung in Irland aufnehmt, solltet ihr euch sofort beim örtlichen Finanzamt melden und euch eine Sozialversicherungsnummer ("Revenue and Social Insurance Number") zuteilen lassen, die ihr eurem Arbeitgeber mitteilen müßt. Das System der Krankenversicherung ist etwas kompliziert, da es einkommensabhängig ist - was bedeutet, daß ihr bei niedrigem Einkommen alle Leistungen kostenlos erhaltet und je mehr ihr verdient dann auch selber zahlen müßt. Arbeitslosenzahl (1987): 19% !!!

Die Lebenshaltungskosten in Irland sind deutlich höher als in Deutschland - das fängt schon beim Bier an.

Nationale Vermittlung von Arbeitsstellen (kostenlos und auch für Ausländer):
National Manpower Service
O'Connel Bridge House
Dublin 2
Tel. 01-711544

Schulen

National College of Art and Design
Thomas Street
Dublin 8

Erfahrungsbericht

Letzten September war ich für drei Wochen in Irland unterwegs und habe mir dort sehr viele Töpfereien angeschaut. Am besten hat mir die Rossmore Country Pottery gefallen. Als ich wieder in Deutschland war, habe ich von der Carl-Duisberg-Gesellschaft erfahren und daß sie Auslandsstipendien für junge Handwerksgesellen vergibt.
Nachdem ich die Zusage für das Stipendium und die Zusage von Seiten der Rossmore Pottery auf einen dreimonatigen Praktikumsaufenthalt erhalten hatte, habe ich mich bei meiner Arbeit für drei Monate beurlauben lassen und auf ging's nach Irland.

In der Töpferei arbeitet ein Ehepaar, Jim Turner (Engländer) und Elain Hickey (Irin). Deren Kinder Zoe und Allana sind überall mit dabei. Die Werkstatt ist sehr abgelegen, so daß nur wenige Einheimische zum Einkaufen kommen. Die eigentliche Produktion ist auf die in ganz Irland verteilten "Craft Shops" ausgerichtet.
Im Januar ist eine große Verkaufsmesse in Dublin, wo sie ihre Aufträge bekommen. Die werden dann telephonisch ergänzt und sollen bis zum Mai oder Juni (Beginn der Touristensaison) geliefert werden. Im Sommer gibt es dann immer noch Nachbestellungen.

Die Töpferei führt ihren gesamten Ton aus England ein. Sie verwendet hauptsächlich rotbraunen Steinzeugton, aus dem rohglasiertes Gebrauchsgeschirr hergestellt wird, das mit einem einfachen Gießbällchendekor versehen wird.
Die Glasur ist opak und matt und wird je nach Reduktion beige bis braun mit Pyritpunkten.
Seit ein paar Jahren werden bestimmte Artikel sehr aufwendig und farbenfroh mit Schwammtechnik und Schlickerbällchen bemalt.
Wenn die Auftragslage etwas ruhiger ist, werden auch Keramikplastiken aus weißen Steinzeugton hergestellt und Ausstellungen organisiert.
Gelernt habe ich während der drei Monate, die ich dort mitgearbeitet habe, sehr viel: insbesondere die Technik des Rohglasierens, die Bemalung mit Schwammtechnik und natürlich die Sprache: Englisch. Durch das Mitleben in einer irischen Familie habe ich auch Einblick in irische Lebensgewohnheiten bekommen.

Schwierig fand ich meine Stellung als Praktikant. Nach meiner Erfahrung wird man desto besser behandelt und eingesetzt je mehr man kostet. Da man als Praktikant nichts verdient, wurde ich nicht effektiv eingesetzt und hatte viel Leerlauf, was mich schwerlich befriedigte, weil ich ja wegen des Töpferns nach Irland gekommen bin.

Zur Zeit muß ich mich wieder in meine deutsche Werkstatt zurückgewöhnen mit einer Arbeitszeit von 7 Uhr bis 16.15 im Gegensatz zur irischen von 10 Uhr bis 18 Uhr und versuche die zwei Welten in Einklang zu bringen.
K.H.

Adressen

Da es keine Keramikzeitschriften gibt und auch die Töpfervereinigung kein Mitgliederverzeichnis hat, folgen die Adressen einiger Töpfereien:


zurück