Auslandsinfo
Griechenland
Einreise, Aufenthalt, Arbeitsaufnahme
Griechenland ist EG-Mitglied.
Es bedarf für Arbeitnehmer aus anderen EG-Staaten keiner Arbeitserlaubnis, aber einer Aufenthaltsgenehmigung, die in der Regel für 5 Jahre erteilt wird. Die Formalitäten zur Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung haben keine aufschiebende Wirkung auf den Beginn des Beschäftigungsverhältnisses. Die Erteilung einer bloß vorläufigen Aufenthaltsgenehmigung ist dagegen vorgesehen für Arbeitnehmer, die länger als drei Monate, jedoch kürzer als ein Jahr in Griechenland beschäftigt sind.
Das Erfordernis einer Aufenthaltsgenehmigung entfällt für Arbeitnehmer, die für einen Zeitraum bis zu drei Monaten beschäftigt sind. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, sich innerhalb von acht Tagen nach seiner Einreise bei der Ausländerpolizei anzumelden.
Der Antrag auf Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung ist innerhalb von drei Monaten nach der Einreise in Griechenland zu stellen.
(Quelle: Bundesverwaltungsamt)
Botschaft
Griechische Botschaft
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Tel. 0228/355036
Keramikzeitschriften
Kerameiki Techni
Chefredakteur: Kostas Tarkassis
Po Box 80653
18510 Piraeus
Tel. 0030-1-4114322
Fax 0030-1-4112175
International orientierte, sehr schön gemachte Zeitschrift, die offensichtlich seit neuestem in englischer Sprache erscheint.
Keine Klein- oder Stellenanzeigen. Dreimal jährlich, US$ 30.
Literatur
- "Kreta", KeramikMagazin 3/85
- "Töpfererlebnisse auf Kreta", KeramikMagazin 6/83
- "Thrapsano - Crete's Center of Traditional Pottery", Ceramics Monthly June '96
Erfahrungsberichte
Ich habe jetzt zweimal auf Kreta, beidesmal "schwarz" gearbeitet. Dieses Jahr war ich bei der letzten intakten Töpfergruppe am Ort - sie sind nirgendwo als "Handwerksbetrieb" eingetragen. Wenn ich ihnen gesagt hätte, daß sie mir irgendetwas bestätigen müssen und sie dadurch mit einer Behörde zu tun haben, dann hätte ich sofort gehen können.
Und dabei sind sie die besten Töpfer im Ort. Man kann nicht seine deutschen Verhaltensweisen auf ein fast orientalisches Land übertragen. Würde ich zu in Deutschland anerkannten Einrichtungen und Firmen gehen, könnte ich gleich daheim bleiben, denn in diesen Firmen wird dasselbe wie in der Bundesrepublik gemacht.
Ich war in einer Gegend, wo Touristen zwar vorbeikamen, aber die Einheimischen nicht direkt verändern. So habe ich nicht nur mit den Töpfern zu tun gehabt, sondern mußte mich auch in das Dorf einordnen und vieles was in einem mitteleuropäischen Land selbstverständlich ist, ist dort unmöglich. Wer die Menschen beobachtet und ihre Art achtet, wird schnell merken, wie man sich verhalten muß. Wer dies nicht will, sollte so einen Aufenthalt lieber gar nicht in Erwägung ziehen. Denn zuviel ist schon durch den mitteleuropäischen Individualismus und die Arroganz zerstört worden. Da wäre England oder Schottland sicher besser als Arbeitsplatz, denn dort gibt es eine "Töpferbewegung", die der deutschen ähnlich ist.
In Kreta gibt es noch Töpfer, die schlichte Handwerker sind. Sie sind beim Drehen und Brennen des Ofens uns so weit voraus, dass wir von ihnen nur lernen können. Man muß sich einfügen, oft bis ins Detail genau die gleichen Handgriffe wie sie machen, nichts anderes lassen sie zu. Die alten Formen sind bis ins Detail stimmig, sie brauchen keine Begründung. Versuchen die Töpfer aber etwas Neues zu machen, dann produzieren sie oft furchtbares Zeug.
In Griechenland gibt es noch einige traditionell arbeitende Töpfereien, aber sie sind meist schon im Verfall. Für viele Dorfbewohner war es unverständlich, warum ich aus dem reichen Deutschland hierherkomme um so eine schwere, dreckige Arbeit zu lernen, noch dazu für fast kein Geld. Man ist also für viele so etwas wie ein Spinner.
Das ist sicher etwas hart beschrieben, andererseits ist es eine einmalige Gelegenheit, ein Land, die Leute und die Sprache kennenzulernen. Aber gerade für Frauen halte ich es für schwieriger in Griechenland zu arbeiten.
M. W. (der Beitrag ist von 1988 und mag deshalb überholt sein)
Es gibt zwei traditionelle Töpferzentren auf Kreta: Trapsanos und Margarites.
Trapsanos liegt bei Iraklion, Margarites mehr bei Chania. In beiden Orten werden noch die traditionellen Vorratsgefäße (Pithoi) hergestellt.
Es ist äußerst schwierig, als deutsche Frau (Tourist) in Kreta zu arbeiten. Zum einen bekommst du keinen oder fast keinen Lohn (dafür Unterkunft und Verpflegung - es geht, wenn du dafür etwas lernst). Zum anderen bist du eine Ausländerin, mit der fast jeder anzubandeln versucht. Das ist wahnsinnig lästig, du mußt dauernd auf der Hut sein und kannst keinem Mann vertrauen.
Ich habe in zwei Werkstätten gearbeitet: zuerst in Trapsanos bei Janis Mouzakis - dort ging ich weg, weil ich mich ausgenützt fühlte; durfte nur Touristenzeug drehen und bekam dafür keinen Pfennig Geld - war praktisch eine wahnsinnig billige Arbeitskraft.
Dann habe ich in Iraklion bei Manolis Maziolakis, Iraklion Marhion 367, gearbeitet. Er ist so um die 60 Jahre und einer der besten Dreher, die ich bis jetzt kennengelernt habe. Ich wohnte und aß bei ihnen und bekam auch etwas Geld.
Allerdings ist Iraklion eine Großstadt und Manolis Werkstatt ähnelte mehr einer Fabrik. Außerdem wollte er auch dauernd etwas von mir, lästig, du kannst es zwar abblocken, aber es wird ununterbrochen wieder versucht. Der Süden ist zwar sehr romantisch, voller Leben - aber als Frau allein wirst du dauernd nur angemacht.
anonym
In meiner kleinen Werkstatt auf der Kykladeninsel Tinos haben in den letzten acht Jahren immer wieder während der Sommermonate Praktikanten aus Keramikfachschulen ihr vorgeschriebenes Praktikum abgeleistet.
Die alte Idee der Walz hat es mir angetan und ich biete jenen, die ausgelernt haben und sich "auf der Wanderschaft befinden" gerne eine vorübergehende Beschäftigung an. Voraussetzung sind gute praktische Fähigkeiten, Verläßlichkeit sowie Kenntnisse der englischen oder noch besser neugriechischen Umgangssprache. Allfällige Interessenten können sich gerne bei mir schriftlich bewerben.
Bernhard Aicher, P.O. Box 62, GR-84200 Tinos
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