kalkspatz Töpferblatt Oktober '96

Das FEUERAUTO

entdeckt von Andi Kraft

Im Grunde genommen stehen die Franzosen doch der Keramik viel näher als wir. Da gibt es sogar welche, die ihren Brennofen auf Reisen mitnehmen.

Klar in Deutschland wäre der TÜV dagegen, unsere gesunden Keramiker würden schon beim Anblick der Massen an verbauter Faser Augenkrebs bekommen, und überhaupt was soll ein Brennofen auf dem Auto, es könnte ja der Lack Bläschen bekommen.

Dachte sich Jean Fontaine, hat vorsichtshalber nie in Deutschland gewohnt, und sich seinen Traum verwirklicht. Jetzt fährt das L'auto four infernal in ganz Frankreich herum, und erfreut Kinder und Erwachsene. Da weint mein Herz, wo gibt es so etwas in Deutschland. Keramik und Abenteuer, Spektakel und Öffentlichkeitsarbeit. Na, wir werden es sehen, wo das Handwerk früher ausgestorben ist. Jetzt wieder zum Thema.

Das Auto ist ein umgebauter 2CV, wahrscheinlich wegen der guten Federung, um auch mit Inhalt fahren zu können. Zum Brennofen: Die Innenverkleidung besteht aus Faser und gefeuert wir er mit vier Propangasflaschen. Der Inhalt ist immerhin 250 Liter. Eine vollautomatische Regelung sorgt dafür, daß der Besitzer auch noch nebenbei sein Gefährt vorstellen kann, und nicht unentwegt mit dem Steuern der Brenner beschäftigt ist.

Zu dem Auto gibt es technische Pläne und eine detaillierte Beschreibung. Als Kontaktperson dient Pierre Dutertre. Le Printemp des Potiers - F- 83190 Ollioules - Tel.94630464


zum Inhalt / Oktober '96