Als
ich im November mehr zufällig im Vorstand des kalkspatz gelandet
war, sagte ich spontan zu, das Redaktionswochenende für das Töpferblatt
im März bei uns in Mosbach-Reichenbuch durchzuführen. Je näher
der März rückte, je größer wurde meine Spannung, was und vor allem
wie viel (wie viele Teilnehmer, wie viel Arbeit usw.) auf uns
zu kam. Wir zählten die Schlafmöglichkeiten, meine Frau plante
das Essen und wollte wissen, was und in welchen Mengen sie einkaufen
müsse. Doch der Briefkasten blieb leer und der Äther still.
Nur
noch zehn Tage! Da endlich rief unser Vorstand Andi an und verbreitete
Optimismus. Ich, der ich fast doppelt so alt bin, fühlte mich
plötzlich entlastet, ja getragen, von einem jungen. Es kamen auch
die ersten Briefe und Faxe und vor allem emails, so viele, wie
ich in meiner mehrjährigen Auseinandersetzung mit der modernen
Technik noch nie erhalten hatte. Es tat sich was!
Und
nach einem langen Arbeitstag, umrahmt von zwei kurzen Nächten,
mit einigen Telefonaten, mehreren Faxen und etlichen eMails und
Internet-Zugriffen sahen wir Land. Noch im Bett mich räkelnd hörte
ich am Sonntag den christlichen Morgengedanken. Ich weiß nicht,
um was es ging, aber auf einmal sagte der Sprecher: „Es ist gut,
wenn wir uns gegenseitig am Arm nehmen, uns gegenseitig in den
Arm nehmen und gelegentlich auf den Arm nehmen.“ Da dachte ich,
ja, genauso ist der KALKSPATZ, das ist was der Verein versucht.
Als
dann an dem trüben, wolkenverhangenen Morgen unser Computerfachmann
Ralf erschien und später noch der Obermeister Alfred Schließler
vorbeischaute und uns zum Nachmittag in seine Werkstatt nach Krösselbach
einlud, wurde der Tag viel heller.
So
hoffe ich sehr, dass auch dieses Töpferblatt, das Torsten Nitsche
sicherlich wieder in beste Form bringen wird, die Vielseitigkeit
des KALKSPATZ und der Keramikszene widerspiegelt und jedem Leser
irgend etwas bietet, über das er nachdenken, sich ärgern oder
vielleicht auch schmunzeln kann. Gedankt sei für alle Kritik,
alle Anregungen und vor allem die Beiträge. Ich wünsche, dass
wir immer wieder jemanden finden, der mich an den Arm nimmt, mich
in den Arm nimmt und gelegentlich auch auf den Arm nimmt. Herzlich
Wilfried Boch