Bei mir, und ich denke so wird es in 90% aller Fälle sein, bestand die Bezahlung aus Verpflegung, Gemüse aus dem Garten meiner "Chefs" und nach 5 Monaten einem "Lohn" von 50 DM pro Woche. Und was wir von vornherein vereinbarten - als meinen wirklichen Lohn: neben der Arbeit unbegrenzt herumexperimentieren zu dürfen.
Da Belgien doch sehr "deutschlandähnlich" ist, hat man als Frau genauso zu kämpfen wie in Deutschland. Es ist allerdings auffallend, daß die Keramik dort ein eher von Männern ausgeübter Berufszweig ist. Blickt man etwas tiefer, so sieht man schon die Schwierigkeiten für Frauen - Belgien ist ein noch weitaus konservativeres Land als Deutschland.
Aber bei einem Aufenthalt von weniger als einem Jahr dürfte dies wohl nicht ins Gewicht fallen.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß es überaus schwierig ist eine bezahlte Stelle zu finden. Realistisch ist ein Job für Kost und Logis. Die Arbeit ist dementsprechend nicht hart - aber eine wertvolle Erfahrung, allein schon durch den Umgang mit weitaus aufgeschlosseneren Keramikern, als man sie hier zu Hause trifft. Dort sind Glasurrezepte kein eitel gehütetes Geheimnis.
Die Adresse des Ateliers, welches übrigens im Berufsverband "Vereinigung der bildenden Künstler Belgiens" anerkannt ist (die Dame des Hauses ist Augsburgerin)
Jean Claude Hautin et Rosa Wörner
48, Avenue Dezangre
1950 Krainem
und noch ein anderes
Frank van Houtte
Dr. Willemstraat 7
3500 Hasselt
Es ist übrigens nicht von Nachteil Französich zu sprechen (im wallonischen Teil Belgiens), im flämischsprachigen Teil Belgiens sollte man aber nicht die Leute auf französisch ansprechen (Flamen und Wallonen mögen sich nicht allzusehr..), da tuts dann oft Deutsch.
Natascha Hancke
Aksent vzw
Domein Bokrijk
B-3600 Genk
Tel. (011) 234530
veranstaltet Keramikfestivals mit Seminaren.